Print Contact Articles by Subject European History & Politics The Passing of Kurt Vonnegut Dresden media picks up Bollyn's work

Dresden media picks up Bollyn's work

23 February 2004

The people in Dresden were unaware of the connection between this slaughterhouse and the work by an American survivor of the bombing.

This is because the book was not well known in East Germany, and also because the camp was never known as Slaughterhouse 5 -- that was just the number of the administration building that received the mail destined for the POWs who were kept in the slaughterhouse during the war.

Below is an article that the Dresden newspaper wrote about Bollyn's research.  The Dresden media was largely unaware of Kurt Vonnegut's book Slaughterhouse 5 and the old slaughterhouse on the edge of town.

This is the first sentence of Claudia Schade's article translates to:

Searching for Slaughterhouse 5

For many Americans the administration building of the slaughterhouse in Ostragehege has a special meaning.  Very few Dresdner's, however, know anything about it.


 

Auf der Suche nach Schlachthof 5

Warum ein alter Keller auf dem Messegelände im Ostragehege für viele Amerikaner so interessant ist

Von Claudia Schade

Für viele Amerikaner hat ein Verwaltungsgebäude des Schlachthofs im Ostragehege eine besondere Bedeutung. Doch nur wenige Dresdner wissen davon.

Zwei Tage habe er gebraucht, bis er das Gebäude gefunden habe, schimpft der amerikanische Journalist Christopher Bollyn. Und dort sei noch nicht einmal eine Gedenktafel angebracht. Er habe schon überlegt, ob er nicht selbst etwas ankleben solle.

Bollyn hat wie Millionen US-Bürger in seiner Highschool-Zeit den Roman „Schlachthof 5“ im Unterricht behandelt. In diesem Buch verarbeitete der Schriftsteller Kurt Vonnegut seine Erlebnisse als Kriegsgefangener in Dresden. Er war mit anderen alliierten Soldaten im Schlachthof untergebracht, überlebte dort den Bombenangriff in einem Keller und wurde später zur Bergung der Toten eingesetzt.

Die meisten Anfragen zum Jahrestag des Angriffs

„Wir bekommen öfter Anfragen von Ausländern zum Schlachthof“, sagt Rathaussprecher Karl Schuricht. „Darunter viele von Amerikanern und meist zu der Zeit um den 13. Februar, dem Jahrestag der Bombenangriffe.“ Auch die Verantwortlichen der Messe kennen die Geschichte des Gebäudes, das Hans Erlwein geplant hat und in dem heute die Messeverwaltung untergebracht ist. „Häufig kommen amerikanische Touristen und fragen nach dem Haus“, sagt Messe-Sprecher Tobias Blaurock. „Oft sind das bewegende Momente, wenn Familien über das Gelände gehen und sich mit Tränen in den Augen an eigene Erlebnisse oder an die Erzählungen ihrer Großeltern erinnern.“

Wer aber nicht selbst den Weg zum Messegelände findet, hat es schwer. Weder in historischen Büchern über Dresden noch in Reiseführern noch in Informationsblättern der Dresden-Werbung und Tourismus GmbH ist etwas darüber vermerkt. Auskunft: mangelhaft.

Auch viele Dresdner wissen nichts von den amerikanischen und britischen Kriegsgefangenen. Was hier eher eine Randbegebenheit des Bombeninfernos darstellt, hat in den USA jedoch eine vollkommen andere Gewichtung. Viele Schüler erfahren durch den Roman, der als eines der großen Anti-Kriegsbücher gilt, erstmals von der Zerstörung Dresdens. In den USA hat sich sogar ein Verein der Ex-Gefangenen gegründet, der 42 Überlebende und 80 Verstorbene sowie 41 Verschollene des Schlachthofs 5 gezählt hat.

Wie viele Amerikaner damals tatsächlich im Ostragehege festgehalten wurden, ist allerdings ungeklärt. Einige Quellen sprechen von 150, eine Aufstellung nach einem Befehl von 1945 von 77 US-Bürgern. Gefangen genommen wurden die Soldaten während der Ardennen-Offensive Ende 1944. Dann wurden sie nach Dresden gebracht.
 

Raum blieb fast unverändert

Obwohl es sich bei seinem Bestseller von 1969 um einen Roman handelt, versichert Kurt Vonnegut seinen Lesern zu Beginn des Buches: „Alles das hat sich mehr oder weniger so zugetragen. Jedenfalls entsprechen die Abschnitte, die den Krieg betreffen, durchaus der Wahrheit.“ Seinen Titel hat das Werk der damaligen Postadresse Schlachthof Nr. 5 zu verdanken. Tatsächlich befindet sich der Keller, in dem der Autor die Angriffe auf die Elbestadt miterlebte, an der heutigen Adresse Messering 6.

Der Raum selbst blieb über die Jahrzehnte fast unverändert. „Wir durften ihn nicht ausbauen“, sagt Blaurock. In dem sanierten Gebäude, an dem ein Schild mit der Aufschrift „Eingang Süd und Halle 1“ prangt, führt ein steile Metalltreppe in den Keller. Am Boden lassen sich noch die Abtrennungen für Boxen erkennen, in denen Rinder vor der Schlachtung untergebracht waren. Die Wände sind mit weißen Kacheln verkleidet. Ein Großteil des ursprünglichen Kellers ist allerdings nicht mehr zugänglich. Er wurde unter der heutigen Messehalle 1 mit Beton verfüllt.

Kurt Vonnegut, Schlachthof 5, Rowohlt-Verlag, 6,50 Euro.